Donnerstag, 16. Oktober 2014

Experience: Vorurteile

Heute gehtes um das Thema Vorurteile. Dazu möchte ich euch gerne eine Geschichte erzählen, die mir vor einigen Wochen passiert ist. Die Situation ist folgende:

Ich sitze im Tram und bin auf dem Weg nach Tause. Aus Gewohnheit, da ich sonst meist zu den Stosszeiten unterwegs bin, habe ich extra meine Tasche auf meine Knie und nicht auf den Sitz neben mir gestellt, dass sich nochmals jemand neben mir hinsetzen könnte, auch wenn das Tram einigermassen leer war. Bei der nächsten Haltestelle stieg eine ältere Frau ein, die sich dann neben mich hinstellte und eine Zeit lang von mir unbemerkt dort stand, bis ich auf sie aufmerksam wurde. Sie stand einfach vor dem Zweiersitz und schaute mich mit einer etwas finsteren Mine an. Als ich sie bemerkte und sie etwas fragend anschaute, sie dann aber ihren finsteren Blick noch immer nicht von mir abwandte, fragte ich sie, ob ich ihr denn helfen könne. da meine die Dame, sie würde sich gerne hier hinsetzen, worauf ich ihr entgegnete, dass sie sich gern neben mich setzen dürfe, der Platz sei nicht besetzt. Das war offensichtlich nicht die Antwort, die sich die Frau gewünscht hatte, und sie fing zu schimpfen an:

"Wissen sie, ich sitze sonst immer am Fenster, wissen sie, immer! Das ist sowieso mein Platz, ich setze mich immer in dieses Abteil aber wissen sie, neben so jemanden wie sie würde ich mich auch gar nicht setzen wollen, so tättowiert und asozial wie sie sind! Sie sind sicher arbeitslos und leben auf Kosten des Staats, diese Leute haben wir gerne!" 

Worauf sie, immernoch weiter schimpfend, davon lief und sich an einen anderen Platz setzte. Ich, von der ganzen Aktion etwas geschockt, konnte es kaum glauben. Ich war sprachlos und ehrlich gesagt auch verletzt, dass diese Frau so über mich urteilt aber auch, dass niemand von den anderen Leuten im Tram etwas gesagt hat. Dass ich mit meinem Aussehen nicht gerade die 0815-Frau bin und vielleicht auch nicht gerade dem Schönheitsideal dieser älteren dame entspreche, ist mir klar. Dass ich durch die Tättowierungen und Piercings auch Aufsehen errege, ist mir auch klar und das wusste ich auch, als ich mich dazu entschieden habe, mich tättowieren und piercen zu lassen. Dass es nicht alle gut und schön finden würden, war und ist mir klar und damit kann ich auch leben. Auch wenn mir jemand sagt "Hey also mir gefällts jetzt nicht wirklich", dann kann ich damit umgehen, denn es ist mir bewusst, dass es auch Leute gibt, denen sowas nicht gefällt. Aber so ausrufen, schimpfen und mich als asozial und arbeitslos zu betiteln, finde ich schon etwas krass, was mich zum Thema Vorurteile bringt. Ja, auch ich habe sie und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich vorschnell ein Urteil über eine person fällt, nur anhand dessen, wie sie aussieht oder sie gekleidet ist. Nur schon solche kleinigkeiten sind doch Vorurteile, wenn wir es ganz genau nehmen und ganz ehrlich: Jeder hat und fällt sie. Doch eigentlich ist es nicht nötig, oder? Deshalb habe ich mir gesagt und es mir zur Aufgabe gemacht, nicht so schnell ein voreiliges Urteil über eine Person zu fällen, da es mich ja auch verletzt, wenn man es mir gegenüber tut.


 Es soll in diesem Post jetzt nicht nur darum gehen, dass tättowierte Menschen zu Unrecht verurteilt werden. Klar, es ist eine grosse Gruppe und ich denke, mein Erlebnis hat klar gemacht, wie die Gesellschaft manchmal immernoch über Tättowierte denkt. Es soll darum gehen, dass wir voreilig Urteile über Menschen fällen, die wir nicht kennen und überhaupt nichts über sie wissen. Wer weiss, was für einen wundervollen Charakter oder Talente sie haben, auch wenn man auf den ersten Blick vielleicht etwas anderes vermutet oder von ihnen denkt. Ich möchte euch dazu ermutigen, keine oder nicht so starke Vorurteile zu haben, wenn es um Andere geht und auch mit dieser Einstellung im Hinterkopf für Menschen einzustehen, die offensichtlich mit oder wegen den Vorurteilen anderer ausgeschlossen, angegriffen oder verletzt werden.

Sonntag, 12. Oktober 2014

Christliche Meditation

Im Frühling/Sommer 2014 war ich am CREA in Basel, einem christlichen Festival/OpenAir, an dem viele Celebrations und auch Workshops stattgefunden haben. Ein Workshop, in dem ich war, war die christliche Meditation. Ich habe vor dem Festival die verschiedenen Seminare und Workshops angeschaut und das ist mir gleich ins Auge gesprungen. Einerseits, weil ich dachte: Hä, christliche Meditation, was soll das denn sein? Aber auch, weil mich das Thema irgendwie interessiert hat und ich mir auch nichts darunter vorstellen kontne, was es zusätzlich interessant gemacht hat.

Bei Meditation denken wir oftmals an exotischere Glaubensrichtungen und Religionen wie den Buddhismus zum Beispiel. Man sitzt ganz still und ruhig im Schneidersitz auf einem Kissen und meditiert, oohmmmmm. Soviel zum Klischee, was auch mir als erstes beim Wort Meditation in den Sinn kommt. Meditation hat aber nicht zwingend etwas mit Buddhismus oder so zu tun, viel mehr ist es eine Art und Weise, sich in seinen Gedanken und in seinem Denken völlig auf etwas zu fokussieren und alles um sich herum zu vergessen. Auch das Wort selbst, wenn man es vom Lateinischen ableitet, bedeutet soviel wie nachdenken oder überlegen. Wikipedia meint ausserdem, dass es eine "in vielen Religionen und Kulturen ausgeübte spirituelle Praxis, durch Achtsamkeits- oder Konzentrationsübungen soll sich der Geist beruhigen und sammeln" ist, was ich eiogentlich nur unterschreiben kann. Es geht ums Nachdenken, darum, den Fokus auf etwas bestimmtes zu legen und sich nur darauf zu konzentrieren. Und nein, man braucht auch keine Räucherstäbchen dazu. Es ist keine Entspannung und auch keine Art Schwärmerei, auch ist es nicht elitär, es kann also jeder meditieren.


 Doch, wo finden wir etwas wie Meditation in der Bibel, fragt ihr euch ez vielleicht. Wir finden sie an ganz vielen Stellen und von vielen praktiziert. Beispielsweise David, der viele Lieder geschrieben hat, welche wir heute in den bzw. als Psalmen wieder finden. In oder durch diese Lieder hat er sich bewusst auf etwas fokussiert und hat vermutlich alles andere um sich herum ausgeschaltet, er wollte Gott mit allem was er hat anbeten und sich nur auf ihn konzentrieren. Auch Jesus hat sowas wie meditiert. In einigen Teilen der Bibel lesen wir immer wieder, dass er plötzlich verschwunden ist, manchmal auch für längere Zeit, um zu beten und um Zeit mit seinem Vater zu verbringen. dazu ist er an abgelegene Orte gegangen, um die Zweisamkeit mit Gott völlig geniessen und erfahren zu können. Das gebet kann man auch als eine Form der meditation betrachten, dann hat beispielsweise auch Johannes meditiert. Einfach anzuschalten und sich nur auf Gott zu konzentrieren und ihn zu hören und zu spüren. Auch das ist eine Art der Meditation.

Aber, was ist denn jetzt eigentlich christliche Meditation? Ich habe mir hierzu die für mich wichtigsten Punkte herausgeschrieben:
  • Gott begegnen, ihn mit allen Sinnen erfahren
  • Sachen loslassen und an Gott abgeben
  • Beziehung zu Gott aufbauen
  • Mit Körper und Geist einheitlich/ganzheitlich vor Gott zu kommen
  • Bei Gott zur Ruhe kommen
  • Sich "beschenken" lassen durch ihn und seine Gegenwart
  • Zeit mit Gott verbringen
  • Gottes Geist Raum geben
  • Uns verändern lassen
  • Über Gott staunen können
Doch, wie meditiere ich, fragt ihr euch jetzt. Auch dazu habe ich ein paar Punkte für euch und anschliessend werde ich euch noch einige Übungen/Arten der christlichen Meditation beschreiben.
  • Es gibt nicht die Art, die richtig ist, für jeden ist es etwas anderes
  • Training ist wichtig
  • Sucht euch einen Ort, an dem es ruhig und still ist (draussen in der Natur, in eurem Zimmer etc.)
  • Sucht immer wieder den gleichen Ort auf
  • Keine Ablenkung, schaltet euer Handy/PC/Radio aus
  • Der richtige Zeitpunkt ohne Störungen ist wichtig
  • Haltung: Seid entspannt und sucht eine für euch bequeme haltung, es soll aber icht ein herumhängen sein
Hier sind noch einige Übungen, die ihr machen könnt. Aber vergesst nicht: Ihr könnt nicht von einem Tag auf den anderen meditieren erlernen. Ich habe lange gebraucht und würde sagen, ich lerne immernoch. Viel zu oft lasse ich mich ablenken oder schweife mit meinen gedanken in eine andere Richtung ab. Aber genau dazu ist die Meditation ja auch da. Um Erfolge zu sehennund um zu üben und zu lernen, du klannst nicht erwarten, dass gleich beim ersten mal alles richtig klappt. es wird dir vielleicht sogar komisch oder schräg erscheinen, aber alss es auf dich wirken und versuch es weiter.

Innere Sammlung
Ihr gebt alles ab und lässt alles los, was euch gerade beschäftigt. ich gebe Gott alles ab, was mich gerade beschäftigt und in meinen gedanken herumschwirrt. Lasst euch hierfür genügend Zeit oder plant genügend Zeit ein, denn ich habe selbst gemerkt, dass es erstaunlich ist, wie viel und was da alles hervorkommen kann. Dieses Loslassen ist eine Art Voraussetzung jeder weiteren Übung, damit ihr die ganze Alltagshektik hinter euch lassen könnt und den Fokus ganz auf Gott richten könnt.

Betrachten der Schöpfung
Ich nehme mir Zeit, um etwas aus Gottes Schöpfung zu betrachten und einfach darüber zu staunen, was und wie perfekt er alles geschaffen hat. En guter Ort für diese Art der Meditation ist die Natur. Ihr könnt eine Pflanze, ein Tier oder einfach die Landschaft oder den Himmel betrachten und euch voll von der Herrlichkeit, die Gott uns durch seine Schöpfung zeigt, mitreissen lassen.  

Betrachten der heiligen Schrift
Diese Art der Meditation sollte wie eine Art ein zentraler Punkt sein, auf dem auch andere Übungen aufbauen können. Es sollte aber nicht dazu dienen, die Bibel zu analysieren oder wissenschaftlich zu studieren. Denkt über ein Ereignis wie die Auferstehung oder ein Wort oder ein Gleichnis Jesu nach und lass es auf dich wirken. Widme all deine Sinne einer solchen Aufgabe und versuche, die Situation nachzuerleben. Rieche das Meer, spüre den Wind oder die Sonne auf der haut, sehe die Menschenmenge vor dir. Mögliche Bibelstellen dazu sind beispielsweise Psalm 1, Psalm 18, Psalm 104, Psalm 139, Jesaja 53, Matthäus 13, Lukas 15, Lukas 22-24, Johannes 6, Johannes 10, Johannes 15  

Nachdenken über das aktuelle Zeitgeschehen
Wir haben eine geistliche Verpflichtung in dieser Welt und wir können nicht davor fliehen. Wir können uns aber auch nicht vor der Realität und manchmal auch Brutalität dieser Welt verschliessen und meinen, wir können in eine geistliche Welt fliehen. Meditierende Menschen sind Menschen der tat, indem du Gott um Weisheit und um Erkenntnis bezogen auf diese Welt bittest. lass ihn dir zeigen, wie du ganz konkret und praktisch Einfluss nehmen kannsu auf Dinge, die schief laufen, damit du Salz und Licht sein kannst.  

Reflexion über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Meditation trägt unter anderem dazu bei, dass wir uns besser auf Gott fokussierne und ihn hören und spüren können. Dabei klären und fördern wir auch unsere Berufung, indem wir Gott fragen, was sein plan oder sein Wille für uns ist und wir diesen dann versuchen umzusetzen. Wir müssen also über unser handeln in der Vergangenheit, über unsere Absichten für die Zukunft und einfach über unser Leben allgemein und über das, was sich an uns verändert und vollzogen hat, nachdenken. Versucht, euer Leben in Gottes Licht und in seinem Willen zu sehen und und dann entsprechend zu handeln.

Ja, ich war auch etwas geschockt und verwirrt, als ich das alles zum ersten mal gehört und gelesen habe. es hat mich überwältigt und ich war auch etwas skeptisch, da es sich schon sehr sehr spirituell und nach Räucherstäbchen anhört und auch etwas unwirklich scheint. Doch wenn man sich erstmal darauf einlässt, ist sind Wirkung und Eindrücke, die ihr durch die Meditation erlebn könnt, gewaltig. Lasst euch nicht entmutigen, wenn es euch am Anfang nichts bringt und ihr wie das gefühl habt, ihr kommt nicht vom Fleck, so ging es mir auch. Ihr werdet ständig Lernende und wachsende bleiben und mit der zeit eine Kunst erlernen, die ihr so nie für möglich oder gar für komisch gehalten habt.

Freitag, 12. September 2014

Jobbeschreibung & Nachfolge

Ich habe mir vor einiger Zeit, als ich in der Bibel gelesen habe, folgende Stelllen gefunden und ich fand sie sehr interessant und habe mir einige Gedanken gemacht, auch zum Thema Nachfolge.

Matthäus 10:39
Wer sich an sein Leben klammert, der wird es verlieren. Wer es aber für mich einsetzt, der wird es für immer gewinnen.

Matthäus 19:21
Jesus antwortete: "Wenn du vollkommen sein willst, dann verkauf, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm, und folge mir nach."

In diesen beiden Abschnitten geht es um die Konsequenzen der echten Nachfolge und was es wirklich heisst, Jesus nachzufolgen. Er ist hier total ehrlich und sagt, was uns erwartet. Ich meine,  dass wir all unser Hab und Got verkaufen sollen, klingt jetzt nicht so wirklich einladend, oder? Wir kennen alle den Ausgang, Jesus hat seine 12 Jünger gefunden, auch trotz oder vielleicht gerade wegen dieser sehr direkten und ehrlichen Jobbeschreibung. Sie wussten, was sie erwartet. Doch, Jesus hätte eigentlich auch 12 andere Leute auswählen können: Gelehrte, Priester, Lehrer usw. Doch wenn es um einen wichtigen Job, um eine wichtige Aufgabe geht, vergibt man diese oft besser an Leute, die eigentlich keine Ahnung haben und nicht an die Professionellen. 

Versteht ihr, was ich meine? Wenn man nicht die auswählt, die auf den ersten Blick schon viel zu bieten haben und es auch wissen, erwischt man vielleicht Leute, die ganz viel verstecktes Potential und versteckte Talente haben. Wenn man dann mit diesem Hintergrund Geschichten in der Bibel liest, sieht man, dass Gott oftmals kleine, unscheinbare und unqualifizierte Menschen für seine Aufgaben ausgesucht hat. Denken wir an Josef - er war ein Sklave. Oder Moses - er hat jemanden umgebracht. Und ich kann mir vorstellen, dass auch jesus seine Jünger nach diesem Schema ausgesucht hat. Er wollte keine professionellen, die den Job so gut wie möglich machen würden. Er wollte Leute, die trotz seiner abschreckenden Worte trotzdem mit allem was sie haben und vollem Herzblut dabei sind und den Job wirklich wollen und ihn nicht nur des Ruhmes wegen machen. Viele der Jünger hatten eine schlechte bis gar keine Bildung, waren Rebellen auf ihre Art, sie waren Sünder. Doch Jesus hat etwas in ihnen gesehen, was sie selbst vielleicht noch nie wahrgenommen haben und sich das auch nie zugetraut hätten. 


Was ich eigentlich mit diesem kleinen Post sagen will, ist folgendes: Wenn du dich irgendwie unqualifiziert oder nicht bereit fühlst, für das, was Gott dir aufgetragen oder was er mit dir vor hat, dann gib nicht gleich auf. Gott hat dich mit gutem Grund ausgesucht. Gott würde dir nie etwas auftragen, was du nicht schaffen könntest oder wenn er dich nicht auf dem Weg zum Ziel stärken würde. 

1. Korinther 1:26-29
(26) Seht doch, liebe Brüder, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. (27) Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist; (28) und das Geringe vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist, (29) damit sich kein Mensch vor Gott rühme.

Mittwoch, 10. September 2014

Tattoos und Piercings als Christ?

Ein Thema, über welches ich beinahe irgendwann schreiben musste, nur schon wegen meines eigenen Hintergrundes. 2012 habe ich mich bekehrt und habe zum Glauben gefunden, davor war ich jedoch schon kein 0815-Mädchen. Ich habe schon immer Rock- und Metalmusik gehört und mein Kleidungsstil war dementsprechend, auch mein erstes Piercing hatte ich mit 12 (natürlich mit Erlaubnis und im Beisein meiner Mutter) und der Rest nahm seinen Lauf. Mittlerweile habe ich 8 Piercings, gedehnte Ohrläppchen und 6 sichtbare Tattoos, wobei eines sehr grossflächig ist und sich über mein ganzes Dekolleté erstreckt. Wenn ich sage, dass ich Christ bin, gibt es meist erstaunte und ab und zu auch einige konsternierte Blicke und Reaktionen, weshalb ich das Thema gerne anspreche und den Leuten meine Sichtweise mitteile.

Ich möchte mit den Piercings beginnen. Piercings sind etwas, was man mittlerweile in der Gesellschaft einigermassen akzeptiert. Viele haben Ohrstecker und Bauchnabelpiercings, auch Lippen- und Augenbrauenpiercings sind mittlerweile akzeptiert. Deshalb sehe ich auch als Christ keinen Grund, keine auffälligen Piercings zu haben, die vielleicht noch nicht so salonfähig sind. Ich kenne viele Christen, die ein Lippen- oder Augenbrauenpiercing oder einen Nasenstecker haben, was anscheinend überhaupt kein Problem ist (von den ganz normalen Ohrsteckern möchte ich gar nicht anfangen), wieso sollten es dann meine etwas auffälligeren Piercings sein? Ein Piercing ist, genauso wie ein Ohrstecker, Körperschmuck und dient der eigenen Verschönerung, wobei diese natürlich immer im Auge des Betrachters liegt. Ich finde meine 2 Piercings im Gesicht schön, genauso wie andere ihren Nasen- oder ihre Ohrstecker schön finden, bei mir ist es vielleicht einfach etwas mehr und etwas auffälliger. Aber ich sehe keinen Grund, als Christ keine Piercings haben zu dürfen, wenn ja auch alle Welt Ohrstecker trägt. Doch auch hier möchte ich sagen, dass jedes Piercing eine Narbe hinterlässt, wenn man es rausnimmt. Man kann es zwar, einfacher wie ein Tattoo, entfernen und rausnehmen, aber es wird immer eine kleine Narbe zurückbleiben. Und auch bei der Suche nach dem Traumjob können sichtbare Piercings im Gesicht eine Hürde und ein Problem darstellen, also überlegt es auch gut.



Nun zum Thema Tattoos. Als Erstes möchte ich euch sagen, ob Christ oder nicht, macht euch genügend Gedanken über das Motiv, die Bedeutung und die Stelle eures Tattoos und ob ihr das wirklich wollt. Denn es ist etwas, was ihr für immer mit euch herumträgt und man euch darauf ansprechen wird. Ich wusste schon sehr früh, dass mir Tattoos gefallen und ich mal eins oder auch mehrere möchte. Über die Motive habe ich mir jedoch länger Gedanken gemacht, auch im Zusammenhang mit den jeweiligen Bedeutungen. Jedes einzelne meiner Tattoos hat eine persönliche und wichtige Bedeutung und einen Hintergrund für mich, die meisten sogar einen christlichen. Was jetzt nicht heisst, dass jedes eurer Tattoos als Christ auch eine christliche Bedeutung haben muss aber es ist eine Bedeutung, die nie vergehen wird. Auf meinem Nacken habe ich den Schriftzug "forgiven" tättowiert, welcher ganz klar einen christlichen Hintergrund hat. Und auch wenn mir vielleicht das Tattoo als solches, von der Art wie es gemacht wurde, nicht mehr gefällt, die Bedeutung bleibt bestehen. Mir wird immer vergeben sein und das ist etwas, was ich immer bei mir tragen werde, durch Jesus und seine Tat wurde mir vergeben, und das ist auch noch so, wenn ich 80 jährig bin. Genauso ist der Hintergrund bzw. der Gedanke bei meinen anderen Tattoos: Sie haben eine so persönliche Bedeutung für mich, dass diese für immer bestehen wird, auch wenn mir vielleicht das Motiv irgendwann nicht mehr gefallen könnte. Aber ich kann es anschauen und mich an die Bedeutung erinnern (z.B. habe ich einen Anker mit den Jahreszahlen 2012 auf meinem Bein, welcher dafür steht, dass ich mich 2012 bekehrt habe und der Glaube an Gott mein Anker und mein Halt im Leben ist), die sich nie ändern wird.

In der Bibel finden wir folgende Stelle im 3. Mose 19:28, die oft im Zusammenhang mit Tattoos, und dass diese durch Gott verboten sind, zitiert wird:
Ihr sollt keine Einschnitte an eurem Leibe machen für eine abgeschiedene Seele und sollt euch nicht tätowieren! Ich bin der Herr.
Doch, wie es auch ganz allgermein ist, wenn man ohne Kontext einfach eine Bibelstelle heraussucht, müssen wir hier beachten, um was es in diesem Abschnitt eigentlich geht. Diese eine Stelle im Alten Testament, die gerne als ein Tätowierverbot ausgelegt wird, steht ganz eindeutig im Zusammenhang heidnischer Praktiken und ist eher ein Verbot des Totenkultes, gerichtet an die Israeliten, als des Tätowierens. Unser Gott ist kein Gott der Äusserlichkeiten, sondern des Herzens und es ist ihm egal, wie wir aussehen. 

 

Dennoch macht ein Tatoo macht immer eine Aussage über den Träger. Manchmal habe ich den Eindruck, dass einige Tatoos einfach nur schön aussehen sollen und eigentlich keine Aussage haben und  dass mein Gegenüber sich etwas in seiner Haut dauerhaft darstellen lässt, was keinen Sinn hat. Ein etwas zweifelhaftes Zeugnis, wenn ihr mich fragt. Wir müssen auch bedenken, dass unser Körper von Gott geschaffen und somit etwas sehr wertvolles ist, und wir nicht einfach damit umgehen können wie wir wollen und ihm Sorge tragen müssen. Das ist etwas, was für mich wieder gegen sinnlose Tattoos spricht. Doch wie oben schon geschrieben, unser Gott achtet nicht auf Äusserlichkeiten und er wird dich auch lieben, wenn du dir ein vielleicht etwas sinnfreies Tattoo hast stechen lassen. Wie gesagt, meine Tattoos haben alle einen persönlichen und christlichen Hintergrund, der immer bestehen wird und ich habe auch oft schon erlebt, wie mich Leute auf die Tattoos angesprochen haben und ich ihnen so von Gott und meinem Glauben erzählen konnte und deshalb ist es für mich auch so wichtig, dass alle meine Tattoos eine Bedeutung haben. Auch habe ich gemerkt, dass ich oft zu Leuten, die wie ich auch tättowiert und gepierct sind, einen ganz anderen Zugang habe und z.B. bei Strasseneinsätzen viel besser und eifacher mit ihnen ins Gespräch komme. Vielleicht hat Gott mich gerade deshalb so geschaffen wir ich bin, mit meiner Vorliebe für das Aussergewöhnliche. 

Aber auch hier möchte ich nochmals betonen, dass ihr es euch wirklich gut überlegt. Auch, wenn es ein Tattoo mit christlichem Hintergrund ist, überlegt es euch wirklich gut, betet und fragt Gott nach seinem Rat. Das, denke ich, ist die beste Möglichkeit, eine solche Entscheidung zu treffen. Wir finden in der Bibel viele andere Stellen, die man gegen ein Tattoo auslegen könnte. Aber vergesst nicht, wir können jederzeit zu Gott beten, mit ihm sprechen und ihn um Rat und seine Meinung fragen, also tut es doch auch bei diesem Thema.

Montag, 8. September 2014

Warum ich vegetarisch / vegan esse

Wie viele von euch vielleicht schon wissen, ernähre ich mich vegetarisch und zunehmend auch komplett vegan. Vegetarisch war ich eigentlich schon immer, da ich schon als Baby Fleisch immer wieder ausgespuckt habe, wie mir meine Mutter erzählte. Ich mag einfach den Geschmack von Fleisch nicht und mochte ihn offensichtlich auch noch nie und wenn ich darauf rumkaue, löst das bei mir mittlerweile Brechreiz aus. Mein Denken hat sich insofern verändert, seit dem ich verstanden habe, dass Tiere unseretwegen getötet werden, damit wir sie essen können. Ich sehe sehr krass gesagt eine Leiche vor mir auf dem Teller liegen und mein Körper ist ein Tierfriedhof, wenn ich Fleisch esse. Im folgenden Post möchte ich euch meine Sichtweise etwas näher bringen und ich habe sogar ein paar Bibelstellen zum Thema für euch.



Gott hat den Menschen als Krönung seine Schöpfung und als letztes Wesen geschaffen, auf das er am meisten stolz ist und das glaube ich auch. Jeder Mensch ist der Beweis, wie grossartig, vielfältig und kreativ unser Gott ist und wie fest er uns liebt! Im 1. Mose 1:26-30 finden wir folgendes:
(26) Dann sagte Gott: "Jetzt wollen wir den Menschen machen, unser Ebenbild, das uns ähnlich ist. Er soll über die ganze Erde verfügen: über die Tiere im Meer, am Himmel und auf der Erde." (27) So schuf Gott den Menschen als sein Ebenbild, als Mann und Frau schuf er sie. (28) Er segnete sie und sprach: "Vermehrt euch, bevölkert die Erde, und nehmt sie in Besitz! Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde! (29) Ihr dürft die Früchte aller Pflanzen und Bäume essen; (30) den Vögeln und Landtieren gebe ich Gras und Blätter zur Nahrung." 

Hier steht zwar eindeutig "Ihr sollt Macht haben über alle Tiere: über die Fische, die Vögel und alle anderen Tiere auf der Erde!" aber später finden wir folgenden Ausspruch: "Ihr dürft die Früchte aller Pflanzen und Bäume essen" aber wir finden nichts, wo Gott uns dazu rät, die Tiere, mit denen wir gemeinsam die Erde bewohnen, zu essen. Klar, mögen einige von euch jetzt sagen, ist es nur eine von vielen Bibelstellen und es gibt auch Stellen, in denen der Fleischverzehr angesprochen und gut geheissen wird (4.Mose 11:31-32) aber auch dort ist Gott am Ende entzürnt und bestraft sie mit einer Plage wegen ihrer Gier und des Verzehrs. Eine weitere Stelle über vegetarische Ernährung finden wir im Buch Daniel 1:11-17 :
(11) Daniel wandte sich an den Aufseher, den der Palastvorsteher für ihn und seine drei Freunde bestimmt hatte. (12) »Mach doch einmal zehn Tage lang einen Versuch mit uns«, bat er ihn. »Lass uns Gemüse essen und Wasser trinken! (13) Danach vergleichst du unser Aussehen mit dem der andern jungen Leute, die ihr Essen von der Tafel des Königs bekommen. Und dann entscheidest du, was weiter geschehen soll!« (14) Der Aufseher war einverstanden und ging auf den Versuch ein. (15) Nach Ablauf der zehn Tage zeigte es sich, dass Daniel und seine Freunde sogar besser und kräftiger aussahen als die andern jungen Leute, die ihr Essen von der königlichen Tafel erhielten. (16) Da ließ er ihnen weiterhin Gemüse geben; den Wein und die für sie bestimmten Speisen stellte er weg. (17) Gott aber gab den vier jungen Männern Klugheit und Verstand, sodass sie alles begriffen und sich bald in jedem Wissensgebiet auskannten. Daniel besaß darüber hinaus die Fähigkeit, Träume und Visionen zu verstehen und zu deuten. 
Daniel wird mit seiner vegetarischen Ernährungsweise zum Vorbild und schlussendlich wird er von Gott dafür belohnt, wie ihr im letzten Teil des Abschnittes lesen könnt. Aber genug von Bibelversen, denn wie gesagt, es gibt viele die dafür und dagegen sprechen, Vegetarier oder Veganer zu sein. Wichtiger sind für mich meine persönlichen und auch ethischen/moralischen Gründen und ich muss sagen, dass ich einfach nicht dahinter stehen kann, dass Tiere meinetwegen leiden und gar getötet werden müssen! Soll das Gebot "Du sollst nicht töten!" denn nur für Menschen gelten? Ich finde ganz klar nicht! Klar heisst es, wir sollen über die Tiere und Pflanzen herrschen, doch es wird mit keinem Wort ausdrücklich erwähnt, dass wir sie töten und auf diese Art für uns nutzen sollen! Wir Menschen stehen nicht über allen und ich finde, wir dürfen es uns nicht erlauben, Tiere so zu behandeln als wären sie nichts wert. Ich will nicht, dass Lebewesen meinetwegen leiden und sterben müssen, wobei dies häufig mit miserablen Bedingungen (auch bei uns in der Schweiz!) zusammenhängt, wie folgendes Video eindrücklich zeigt:


Klar, die vegane Ernährungsweise ist noch etwas radikaler aber auch da kann ich dahinter stehen. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, dass die Milch eines anderen Lebewesens trinkt. Oder habt ihr schon mal ein Zebra gesehen, dass bei einer Giraffe an den Euter geht und dort die Milch trinkt? Nein, wäre ja auch abartig und komisch, denkt ihr jetzt bestimmt. Die Milch, hier in der Schweiz meistens von Kühen, ist aber auch nicht für uns, sondern für die Kälber bestimmt und diese Milch sollten wir ihnen nicht wegnehmen. Auch die Eier, die Hühner legen, sind nicht dafür gedacht, dass wir sie essen. Grundsätzlich einmal haben Hühner noch Eier gelegt, um sich fort zu pflanzen. Hier muss ich aber auch ganz klar sagen, dass ich zu 100% vegetarisch, aber nicht zu 100% vegan lebe. Ich esse ab und zu auch mal einen Keks, der Butter oder Schokolade drin hat oder ein Eis und habe deswegen aber auch kein arg schlechtes Gewissen, da es nicht oft vorkommt und ich wirklich versuche, zu einem Grossteil vegan zu essen. Ich tue was ich kann und bin stolz darauf und habe ein reines Gewissen. Ich finde einfach, wir Menschen müssen langsam aufhören zu denken, dass wir Übermenschen sind und uns alles erlauben können, denn das sind wir nicht. Tiere sollten nicht nur leben, damit wir sie irgendwann essen können und uns vielleicht noch etwas Milch geben. Tiere sollten unsere Freunde und nicht unser Abendessen sein, denn ganz ehrlich, wo ist der Unterschied zwischen eurem Hund und einem Huhn? Iiiih ich würde niemals Hundefleisch essen, Hunde sind süss und unsere besten Tierfreunde. Aber ein Huhn ist demnach weniger wert? Ist es nicht genauso ein Tier wie dein Hund? Wieso isst du es dann, wo ist der Unterschied? Diese Überlegung ist es, die füpr mich nicht ganz aufgeht. Oder als vor einer Zeit dieser Pferdefleisch Skandal war, als man herausgefunden hat, dass Pferdefleisch in an sich normaler Lasagne war. Alle sagten, wie eklig das doch wäre und dass sie nie Pferdefleisch essen würden, aber dass das normale Hackfleisch, das in der Lasagne drin ist, genauso "totes Tier" ist, ignorierten die Leute irgendwie.


Mit diesem Post wollte ich euch darüber informieren, wieso ich mich so ernähre wie ich es tue und euch auch meine Hintergründe etwas klar machen. Das sollte aber auf keinen Fall irgendwie Propaganda oder eine Art Denkzettel sein, sicher nicht. Klar, ich fände es schön, wenn es vielleicht jemandem die Augen öffnet und vielleicht einige zum Nachdenken bewogen werden, aber ich finde, man sollte mit sich selbst im Reinen sein. Wenn ihr omni lebt und es seid, ist es doch super und wenn ihr vegetarisch/vegan lebt, dann auch. Jeder sollte respektiert werden für und mit den Entscheidungen, die er trifft und das ist jetzt nun mal meine, die ich getroffen habe.

Ich bin sicher angekommen

So, mittlerweile bin ich seit knapp 3 Wochen in Bern und ich kann sagen, dass ich gut und sicher in meiner neuen Heimat angekommen bin.

Die Stadt ist wunderschön und die Leute sind total freundlich und warmherzig, es ist einfach fantastisch. Klar, es ist immernoch etwas komisch, so ganz alleine zu leben. 20 Jahre habe ich bei und mit meinen Eltern gewohnt und jetzt plötzlich alleine in einer Wohnung zu wohnen und einfach tun und lassen können, was ich will, ist zwar total cool aber immernoch etwas schräg. Ich beginne mit dem Studium am 15.September und bis dahin habe ich ewigentlich, bis auf den Haushalt natürlich, nichts zu tun und kann etwas entspannen und die Stadt entdecken gehen. Doch ich kenne noch sozusagen niemanden von hier und deshalb bin ich auch gleich ins ICF gegangen, um es mir dort mal anzuschauen. Ich kenne das ICF von Zürich schon und dort hat es mir immer super gefallen, deshalb wollte ich auch hier in Bern ins ICF gehen und ich muss sagen, ich habe mich sofort willkommen gefühlt. Am Montag danach bin ich an ein "meet & greet" Treffen gegangen, um ein paar Leute kennenzulernen und wir hatten wirklich einen super Abend. ich werde am Mittwoch auch das erste mal meine neue Smallgroup komplett kennenlernen, worauf ich mich total freue. Alles läuft wirklich super und die Leute aus dem ICF sind wirklich super nett und ich fühle mich echt gut aufgenommen. Ich möchte an dieser Stelle wirklich nochmals Gott danken, für alles, was er für mich getan hat. Er hat mich hier hin gebracht und ich fühle jeden Tag, wie stark er mich macht und wie gut ich mich fühle, weil ich einfach weiss und merke, dass ich genau da bin wo er mich braucht und wo ich sein soll. Ich weiss, es ist sein Plan für mich, hier zu sein und ich kann es kaum erwarten, welche genialen Dinge in der nächsten Zeit passieren werden!



Mittwoch, 13. August 2014

Gottes Plan für dein Leben ist genial!

Gott hat einen wirklich genialen Plan für dein Leben!

Ich finde, es ist oft etwas schwer vorzustellen und auch zu glauben, dass Gott einen exakten Plan für jeden von uns hat. Für mich ist es glücklicherweise zur Zeit sehr einfach, ich möchte euch gerne meine Story erzählen: Vor einigen Monaten, im Januar, bin ich an die Aufnahmeprüfungen für mein Studium (Ernährung und Diätetik) gegangen. Es war der erste von zwei teilen, den ich bestehzen musste, um an den zweiten teil der Prüfungen zugelassen zu werden und um dann möglicherweise einen Studienplatz zu bekommen. Ich bin also in den Hörsaal gegangen und als ich da ankam, war ich etwas geschockt, denn da waren etwa 300 Leute und ich wusste, sie hatten nur 55 Studienplätze zu vergeben und in diesem Moment wurde ich unendlich nervös. Ich betete zu Gott, dass er mich durch diese Prüfungen hindurchführen möge, dass er mir die Nervosität nimmt und mich einfach trägt und mir hilft. Und wisst ihr was? Ich habe bestanden! Doch das Resultat, mit dem ich bestanden habe, war sehr knapp und ich bin wirklich nur so knapp durchgerutscht. In diesem Moment wurde ich unsicher und es gab Momente, in denen ich alles hinschmeissen wollte weil ich dachte, mit so einem knappen Resultat vom ersten Teil würde ich den zweitel Teil sowieso nicht bestehen. Doch in dieser ganzen Spirale von negativen Gedanken habe ich plötzlich aufgehört, so schlecht zu denken, denn ich habe gemerkt, dass ich Gott völlig ausgeblendet hatte. Er hat mich den ersten Teil bestehen lassen und das hätte er nicht getan und er hätte mir nicht so geholfen, wenn er nicht gewollt hätte, dass ich an den zweiten Teil der Prüfungen gehe. ich habe gebetet und fühlte mich danach viel besser, ich habe all meine Sorgen abgeladen und am Schluss des gebets hörte ich Gottes Stimme mir sagen: "Du schaffst das, ich bin bei dir!" Und das hat mich total motiviert. Mit dieser riesen Motivation bin ich zu den zweiten Prüfungen gegangen und, das muss ich echt sagen, es ist mir selten eine Prüfung so gut gelaufen und gelungen. Als ich dann zwei Wochen später einen Brief bekam, in dem stand, dass ich einen Studienplatz bekomme und somit auch die zweite Prüfung bestanden habe, war ich überglücklich. natürlich weil ich wusste, dass ich studieren gehen kann aber auch deswegen, weil ich wusste, dass es auch Gottes Plan für mich war. Ich habe oft gebetet, dass er mich hindurchtragen möge und mir helfen möge, wenn es sein Plan für mich ist und wenn er es gut heisst. Und das hat er getan und ich wusste, ich bin am richtigen ort! Ich habe gleich angefangen, eine Wohnung zu suchen (ich muss ja in Bern studieren und hin und her pendeln möchte ich nicht) und ich habe innerhalb von etwa zwei Wochen (!!) eine gefunden und sie ist genial! Ich hätte keine bessere Wohnung finden können. Und auch hier sehe ich Gottes Wirken: So schnell wie ich die Wohnung gefunden habe und so toll wie sie ist, bin ich mir sicher, er hatte seine Hände mit im Spiel und ich bin mir sicher, ich bin auf dem richtigen Weg, denn sonst wäre nicht alles so reibungslos abgelaufen.

Oft, wenn wir Probleme haben und Dinge, die uns runterziehen oder und Stress machen, glauben wir nicht mehr an Gott und seinen Plan für uns, den er bereit hält. Genau wie ich, als ich nur so knapp den ersten Teil meiner Prüfungen bestanden habe, werden wir unsicher und möchten manchmal alles hinschmeissen. Wir denken "Wieso Gott, wieso machst du es mir so schwer, wieso tust du das? Du liebst mich, das ist es, was du mir versprichst, aber so wie es im Moment läuft, kann ich dir das und die Sache mit deinem perfekten plan für mein Leben nicht mehr glauben!" Naja, vielleicht denkst du nicht oft so, aber ich tue es. Nicht oft aber es gab Momente, in denen ich wirklich genau diese Gedanken in meinem Kopf hatte und ich liess sie mich runterziehen. In zeiten, wo wir viel um die Ohren haben und es gerade nicht so läuft, wie wir wollen, fangen wir an, Gott auszublenden und egoistisch zu werden, in dem wir ihm nicht mehr vertrauen. Wir beginnen damit, unsere eigenen Dinge zu tun und ihm nicht mehr zu glauben, aber genau das müssen wir! Seine Pläne, die er für jeden von uns hat, sind jenseits unserer Vorstellungskraft! Und auch wenn es mal schlecht läuft, wollte er uns vielleicht einfach wieder auf den richtigen Weg zurückbringen. Sobald wir anfangen, uns Sorgen zu machen, kommen wir von Gott ab und lassen uns runterziehen. Aber wir müssen uns um überhaupt nichts sorgen, denn Gott, unser Vater, hält so viel für uns bereit und er ist immer bei uns! Sein Plan für uns ist genial und wenn wir ihn lieben und an ihn glauben und ihm einfach freie hand lassen, werden unglaubliche Dinge geschehen. Auch wenn sein Plan vielleicht im ersten Moment schlecht in unseren Augen erscheint, wir sehen nicht, wie es weitergeht. Denn alles wird sich zum Guten wenden, wenn wir ihm nur vertrauen und wenn wir ihm die Führung überlassen. Gib dich in Gottes Hände und lass dich von ihm tragen und führen und mach das egal in welcher Situation du gerade bist, denn er wird dich beschützen und durchtragen, egal was oder wie schlimm deine Situation in deinen Augen gerade ist. Gib dich ihm hin und bete dafür, dass er die Führung und das Steuer übernimmt aber bereite dich darauf vor, dass viele unglaubliche Dinge passieren!